Vorlesetag bei Ernst Klett Sprachen
Am 15.11.2019 ist es wieder soweit, der Vorlesetag findet bundesweit statt. Die Initiative der Stiftung Lesen, der Wochenzeitung DIE ZEIT und der Deutsche Bahn Stiftung wird offiziell vom Ernst Klett Sprachen Verlag unterstützt. Der Sprachenverlag lädt jedes Jahr rund um den Vorlesetag Schulklassen aus verschiedenen Klassenstufen in den Verlag ein, und dabei werden nicht nur Deutschlektüren vorgelesen.
Das Vorlesen ist der Grundstein der Leseförderung und maßgebend für gute Bildungschancen. Dies haben vorangegangene Studien belegt, so auch die aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). „Lesen die Kinder im Alter von zehn Jahren täglich in ihrer Freizeit, ist die Deutschnote im Alter von vierzehn Jahren mit 0,21 um fast eine Viertelnote besser und bei der Note in der ersten Fremdsprache ist der Effekt mit 0,25 sogar noch etwas größer“, erklärt Dr. Wido Geis-Thöne. Zudem geht aus der diesjährigen Vorlesestudie, die jährlich von den Initiatoren des Vorlesetags in Auftrag gegeben wird, hervor, dass Kindern im Elternhaus immer noch zu wenig vorgelesen wird. Der Anteil an Eltern, die nie oder nur selten vorlesen, ist mit 32% immer noch zu hoch. Deshalb sind Leseinitiativen so wichtig.
Mit der Beteiligung an diesem Aktionstag möchte der Verlag ein öffentlichkeitswirksames Zeichen für das Vorlesen setzen, sowie die Freude am Lesen wecken. Die schon länger angesetzten Bestrebungen des Verlages zielen darauf ab, die Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern zu fördern und die Auseinandersetzung mit Literatur als festen Bestandteil im Sprachenunterricht zu verankern. Nicht nur, dass die langfristige Förderung der Lesekompetenz die Bildungschancen erhöht, es stimuliert auch Kreativität, kritisches Denken, Konzentration und soziale Kompetenzen. Lesen ist Bildung! Redakteurinnen und Redakteure des Klett Sprachen Verlags werden am bundesweiten Vorlesetag für Schulklassen unterschiedlicher Schulformen und Klassenstufen direkt im Verlag vorlesen.
Die erste Lesung ist sogar eine Premiere. Eine dritte Klasse der Grundschule Riedenberg darf einer Neuerscheinung lauschen. Die spannende Geschichte „Chaos im Museum“ von Lena Hach ist Teil der neuen Lesereihe Lesen mal 2. Die Lektürereihe ist für Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Lesekompetenzen ausgelegt und soll mit den zwei Perspektiven auf zwei unterschiedlichen Niveaustufen sowohl Kinder abholen, die langsamer lernen und zu Hause kein leichtes Leseumfeld haben, als auch Kinder, die schneller lernen und kein Problem haben, Lesestoff zu finden.
Anschließend wird auf Italienisch vorgelesen. Die bilinguale neunte Klasse des Königin-Katharina-Stift-Gymnasiums freut sich auf eine Vorlesestunde, sogar auf dem Niveau B1. „Io non ho paura“ von Niccolò Ammaniti handelt vom neunjährigen Michele, der einen kleinen, halb verhungerten Jungen in der Nähe eines verfallenen Hauses in einem Erdloch entdeckt. Michele ist entsetzt, als er herausfindet, dass das Kind entführt wurde, und vor allem wer dahinter steckt.
Eine Lesung in Deutsch als Zweitsprache darf am Vorlesetag nicht fehlen, denn gerade wer Deutsch lernt, sollte viel und oft lesen. Dies ist jedoch für junge Deutschlernende, die Regelklassen besuchen und in allen Fächern trotz sprachlicher Barrieren mithalten müssen, meist eine große Herausforderung. Dank gemeinnützigen Vereinen oder ehrenamtlicher Begleitung werden diese Schülerinnen und Schüler glücklicherweise aufgefangen und über den Unterricht hinaus sprachlich gefördert. Der Klett Sprachen Verlag unterstützte erst kürzlich ein solches Projekt. Für einen Deutsch-Ferienkurs für junge Geflüchtete, organisiert von der AGDW e.V., spendete Klett Sprachen die für den Kurs benötigten DaZ-Bücher und DaZ-Übungsbücher und stand der ehrenamtlichen Lehrkraft mit Rat und Tat zur Seite. Am Vorlesetag ist die Ferienkurs-Gruppe, zusammen mit weiteren Jugendlichen des Theaterprojektes „Props: Wert & Mut“, zu einer spannenden DaZ-Lesung eingeladen. „Wie ich plötzlich reich wurde und dachte, alles wird cool“ aus der Reihe Schlau mit blau, die spannende Geschichten in leichter Sprache enthält. Außerdem wird mithilfe der blauen Seiten das Leseverständnis gefördert und die sprachliche Kompetenz trainiert. Am Ende der Lesung spielt die Gruppe von Props ein Impro-Theaterstück, basierend auf die vorgelesenen Kapitel des Buches.
