Sensibilisierung für ein geschärftes Bewusstsein
13.02.2024

Sensibilisierung für ein geschärftes Bewusstsein

Im Gespräch mit unserer Arbeitsgruppe #Diversität

Diversität ist mehr als bunte Flaggen und anlassbezogene Logo-Designs. Diversität bedeutet, die Vielfalt – und damit die Realität unserer Gesellschaft – vollumfänglich anzuerkennen und miteinzubeziehen. Diversität als Teil eines Leitbildes neben Aspekten wie Nachhaltigkeit, Demokratie, Menschenrechte, Innovation und weitere aufzuführen, steht für die Verantwortung unseres Verlages gegenüber der künftigen Sprachen- und Lernwelt. Denn Sprache ist es, die Diversität im Leben begleitet – beim Lernen und in Unternehmen. Die verlagsinterne Arbeitsgruppe für Diversität schärft die Sensibilität aller Mitarbeitenden für dieses Thema und unterstützt den Verlag dabei, Produkte anzubieten, „die Gespräche auf Augenhöhe“ initiieren.

 

 

Jeder Mensch ist anders. Sprache und Bilder inklusiver zu verwenden, ist unser Ziel und ein Standpunkt, den wir nicht erst mit der Gründung der Arbeitsgruppe Diversität vertreten. Neu ist für uns als Verlag auch nicht, dass die verschiedenen Unterrichtsmaterialien sensibel aufzeigen sollen, dass Diversität das leben bereichert. Die Lehr- und Lernmaterialien unseres Verlags bilden bereits eine Welt ab, die bunt und divers ist. Trotzdem ist die Gründung der Arbeitsgruppe Diversität für Tamara Ziegler, Sebastian Weber und Saskia Wan Hussin ein unverzichtbares Gremium. Es ist der Anspruch, wie Saskia Wan Hussin formulierte, „die Polyperspektiven des Unternehmens zu bündeln“.

 

 

Vom Leitbild zur Handlungsempfehlung

„Wir stehen für eine Welt, die bunt, divers und vielfältig ist.“ So steht es in unserem Leitbild. Doch was heißt das für den Arbeitsalltag? Wie kann sichergestellt werden, dass alle möglichst mit einer Stimme kommunizieren – auch im Bereich Vertrieb und Marketing? Oder wie lässt sich gendersensible Sprache in Lehrmaterialien einsetzen, ohne den Spracherwerb zu erschweren? Fragen, auf die unsere Arbeitsgruppe Antworten geben möchte. Nicht detailliert für jede Herausforderung, sondern durch die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die Redaktion, die Kommunikation und die Bildsprache. „Und da sich nicht nur die Redaktionen seit Jahren intensiv mit dem Thema Diversität beschäftigen, ist in die Formulierung der Handlungsempfehlungen viel vorhandenes Wissen eingeflossen“, erklärt Sebastian Weber. Dabei schaut die Gruppe sehr genau darauf, ob die in den einzelnen Abteilungen vorhandenen Vorgaben und Richtlinien zu Gender, Sprache oder Bildern zueinander und zum Leitbild passen.

 

Leitlinien für die Redaktionen

Die vorhandenen Leitlinien schaffen die notwendige Klarheit und schärfen das Profil unseres Verlages. Um es konkret zu machen: Der Kerngedanke in Bezug auf den redaktionellen Inhalt, Menschen auf Augenhöhe zu begegnen und Vielfalt in den Produkten sichtbaren Raum zu geben, erlaubt die Skalierung von Diversität nach Zielgruppen und Märkten. Dafür hat die Gruppe aus Sicht von Sebastian Weber „gute Konzepte und Ideen entwickelt“. Diversitäts-Aspekte wie Lebensalter, Körperfülle, Anatomie, Ethnien, soziale Schichten oder Dis-Ability lassen sich in den unterschiedlichsten Zielmärkten darstellen. Im Gegensatz dazu stehen historisch-politische Positionierungen, Gender, Sexualität und Religion, die manchmal eines größeren Feingefühls in der Kommunikation bedürfen. Um die Redaktion in der Arbeit mit sensiblen Themen zu unterstützen, gibt die Arbeitsgruppe Empfehlungen, die auf Erfahrungen und Austausch mit Kundinnen und Kunden basieren.

 

 

Ins Gespräch kommen

Dabei wollen und sollen die einzelnen Lehrwerke nicht konkret vorgeben, wie und was im Unterricht besprochen wird. „Vielmehr geht es darum, den Kursleitenden die Chance zu geben, respektvolle Diskussionen auch bei kontroversen Meinungen zu initiieren“, so Saskia Wan Hussin. Eine Abbildung von zwei als männlich zu lesenden Menschen, die sich eine Wohnung teilen, kann damit als möglicher Einstieg in einen Diskurs über Homosexualität dienen. Ob das jedoch für die jeweilige Unterrichtsgruppe passt, „liegt und bleibt in der Hand der Lehrenden“, so Saskia Wan Hussin. Möglich wäre hier auch ein Gespräch über verschiedene Wohnformen. „Wir wollen zwar Vielfalt abbilden, aber nicht missionieren“, ergänzt Sebastian Weber. „Trotz der Skalierung von Diversität nach Zielgruppen und Märkten sind ­demokratische Werte und Menschenrechte für uns nicht verhandelbar“, unterstreicht Tamara Ziegler.

 

Leitlinien für die Kommunikation: Gendergerechte Sprache

Sprache ist nicht nur im Fluss, Sprachverwendung und Bildsprache stellen auch ein Abbild der gesellschaftlichen Realität dar, und wenn sie Menschen nicht ausschließen sollen, müssen diese achtsam ausgewählt werden. Eine Herausforderung dabei ist, trotzdem die Barrierefreiheit der Texte zu sichern. Die Arbeitsgruppe entwickelte daher Leitlinien, wie wir mit gendergerechter Sprache umgehen sollten. Neben der Doppelansprache sollen auch genderneutrale Formulierungen und übergreifende Begriffe wie Zuhörerschaft statt Zuhörer gewählt werden. Diese Rahmenvorgaben für eine gendergerechte Sprache gelten dabei nicht nur für die Lehrwerke, sondern auch für die gesamte Kommunikation. Die Umstellung auf „Guten Tag Tamara Ziegler“, spricht die Person direkt an, ohne dabei auf ein Geschlecht verweisen zu müssen. „Damit drücken wir unseren Respekt und unsere Offenheit aus“, findet Tamara Ziegler.


Was wird wie abgebildet?

Fotos spielen insbesondere für Lehrwerke eine große Rolle, um die Diversität anschaulich zu machen. Sie zeigen dabei, wie vielfältig unsere Welt ist und ermöglichen so den Einstieg in respektvolle Gespräche. Die Abbildung der vorhandenen Vielfalt inkludiert auch Schülerinnen und Schüler, die zu einer Minderheit gehören. Sie sehen, dass sie gesehen werden. Doch die Bildrezeption ist je nach Land und Kultur uneinheitlich. Einige Länder haben sehr strikte Vorgaben, was bzw. was nicht gezeigt werden darf. Fotos von Mädchen mit einem kurzen Top sind dabei ebenso unerwünscht, wie Bilder mit religiösen Symbolen. Um die Glaubwürdigkeit, Stringenz und Authentizität der Lern- und Marketingmaterialien durchgängig sicherzustellen, entwickelte die Arbeitsgruppe eine Diversitätsskala. Diese erhöht laut Tamara Ziegler die Sensibilität der Mitarbeitenden und unterstützt sie bei der Entwicklung geeigneter Gesprächsanlässe für die Zielgruppe.

 

Feedback erwünscht

Impulse für ihre Arbeit holt sich die Arbeitsgruppe von Institutionen wie dem Rat für deutsche Rechtschreibung. Zudem sind wir über das Feedback der Lehrenden „ganz nah an der Realität“, so Sebastian Weber. Und auch durch die einzelnen Gremien und Zulassungsstellen für die Unterrichtsmaterialien „erfahren wir, ob bzw. wie unsere in den Lehrwerken gemachten Gesprächsangebote angenommen werden“, ergänzt Saskia Wan Hussin.

 

Eines ist der Arbeitsgruppe wichtig zu betonen: Mehr als das, worüber gesprochen wird, ist jedoch die Art und Weise, wie wir Gespräche führen, entscheidend: Zuhören, nachfragen und Respekt für andere Standpunkte aufbringen. „So kann man mit Sprachen stabile Brücken bauen“, schließt die Gruppe ab.

 

„Wir bedienen einen internationalen Markt von Lehrenden und Lernenden – das heißt, dass wir synchron zu unserer Kommunikation den Spiegel vorgehalten bekommen und unmittelbar auf Verbesserungspotenziale hingewiesen werden.“

Saskia Wan Hussin
Marketingleitung Verlag Erwachsenenbildung

„Unser Ziel ist es, den Ansprüchen einer inklusiven Sprache gerecht zu werden, ohne den Spracherwerb dabei zu verkomplizieren. Es ist der Versuch, eine einfache Lösung für eine manchmal komplizierte Herausforderung zu erarbeiten.“

Sebastian Weber
Redaktionsleitung Deutsch/DaF/DaZ Verlag Schule

„Haltung zu haben, bedeutet auch, Kritik und Diskussionen auszuhalten, ohne auf den einen gemeinsamen Nenner zu kommen – dabei sind Menschenrechte und Demokratie für uns nicht verhandelbar.“

Tamara Ziegler
Leitung Marketing und Vertrieb Verlag Schule

 

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